Die Brückenbauwerke

Ortsumgehung Hausach erforderte gewaltige Brückenbauwerke

Bisher nur eine Holzbrücke und eine Fußgängerbrücke zwischen Altstadt und Hausach- Einbach

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Die ursprüngliche alte Holzbrücke verband das Stadtgebiet mit dem Einbachtal und der beginnenden Ansiedlung des Stadtgebietes Hegerfeld. 

Die alte Holzbrücke erzählt ihre ganz eigene Geschichte. Sie sollte uns vor allem daran erinnern, dass gerade mal vor 100 Jahren die ersten Hausacher und Einbacher Bürger von der motorisierten Fortbewegung eingeholt wurden. Vorher gab es kräftige Zugtiere, Pferde- und Ochsengespanne, deren Lasten mit Leichtigkeit von der alten Holzbrücke gestemmt wurden.

Das Bennewägele, Transportmittel für den kleinen Einkauf im Städtle und den sonntäglichen Besuch des Gottesdienstes ersetzten die Einbacher Hofbesitzer rasant schnell durch ein erstes eigenes Kfz. Das Pferde- und Ochsengespann löste eine kräftige Zugmaschine, der Traktor, ab, der sich zunehmend auch als Hilfe bei der Feld- Wiesen - und Waldarbeit bewährte und letztlich den hohen Personalstand in der Landwirtschaft erübrigte.

Die Motorisierung erforderte neue infrastrukturelle Konzepte, die gerade in Hausach zielstrebig umgesetzt wurden: Ein neues, hochwasserfestes und tragfähiges Brückenbauwerk wurde 1975 seiner Bestimmung übergeben.

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Mit dem ersten großen Brückenbauwerk, das neben dem Einbachtal auch das Hegerfeld und die Gemeinde Fischerbach mit der Stadt Hausach verband, war die Möglichkeit einer neuen Trasse für die B33 durch den Hausacher Ortskern ermöglicht. 

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Die alte Holzbrücke wurde während der Bauphase befahren, bevor sie komplett durch eine Fußgängerbrücke, den Narrensteg, ersetzt wurde. 

Mit dem neuen Brückenbauwerk, das auch unter der Schwarzwaldbahn durchgeführt wurde, war es möglich, bei Bedarf die Kernstadt bei Festlichkeiten zu sperren und den gesamten Verkehr durch das Neubaugebiet Hegerfeld umzuleiten. Für die Variante einer alternativen Verkehrsführung waren die Hausacher schon deshalb dankbar, weil während der gesamt Bauzeit der neuen Kinzigbrücke die alte Holzbrücke auch als Verkehrsbrücke diente, bevor sie etwas später durch den Narrensteg abgelöst wurde.

Zum Zeitpunkt der Fertigstellung des dringend notwendigen Brückenbauwerkes 1975, erfuhr die Stadt zunächst einen herben Rückschlag bezüglich der Planung ihrer Umgehungsstraße. Die Planungsphase der B 33 zwischen Haslach und Hausach wurde aus finanziellen Gründen unterbrochen. Bis zum ersten Spatenstich der Ortsumgehung sollten noch einmal lange15 Jahre verstreichen.

Die Bürgerinitiativen der "Bahnhöfler" und der "Rebenbewohner" bewirkten, im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung, die Wiederaufnahme und Fortsetzung der Planung, sowie die Verlängerung des ursprünglich geplanten Tunnels mit den dazugehörenden notwendigen Lärmschutzmaßnahmen für das Wohngebiet Hegerfeld.

Dann ging alles relativ schnell in das Planfeststellungsverfahren, weil die Ortumgehung Haslach durch Bürgerinitiativen in Schnellingen und Fischerbach ins Stocken geriet: Hausach dagegen stand "Gewehr bei Fuß" alle rechtlichen Hindernisse waren ausgeräumt. Mit dem Bau der Zufahrten einschließlich der zugehörigen Brückenbauwerke und des Tunnels konnte begonnen werden.

Die Bauarbeiten auf dem westlichen Zubringer:

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Die gesamte Talbreite, vom Kaiserwald zum Doschenberg, wurde durch das Straßen- und Brückenbauwerk durchquert. Nach Fertigstellung der Tunnelzufahrt wirkt das Bauwerk nicht mehr, wie befürchtet, überdimensional. Re. im Bild das Wohngebiet Hausach West mit dem Kreuzberg wird ebenso wie das Gebiet der Kernstadt, unter der Burg, und das Wohngebiet Hegerfeld großzügig umfahren. Die beiden Industriegebiete liegen westlich und ostsüdlich des jeweiligen Tunnel-Zubringers. 

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Die Schwarzwaldbahn wird per Trog unterfahren, die Kinzig überquert. 

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An dieser Stelle zweigt die Ortsdurchfahrt ab, die weiter östlich per Kreisverkehr auch die Zufahrt zum Hauserbachtal ermöglicht. 

Die östliche Tunnel- Zufahrtsstrasse von Freudenstadt und Villingen kommend:

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Ein großzügiges Bauwerk führt über die Kinzig. Auf der linken Bildseite führt eine Zubringerschlaufe rechts ab auf die B294 Richtung Freudenstadt und Schramberg. Die rechte Schlaufe führt vom Tunnel kommend ebenso in die Kernstadt und das Industriegbiet "Hinterer Bahnhof" 

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Die östliche Ausfahrt des Tunnels Richtung Freudenstadt, Schramberg und Bodensee. Im Hintergrund links der Kinzig Hausach, Kernstadt und Hausach West.

Text und Gestaltung: Bernd Schmid