Die "Machtergreifung", auch im Städtle !
Adolf Hitler wird Reichskanzler am 30.01.1933
Auch Hausach/ Einbach bekennt sich deutlich zum Nationalsozialismus
Mit den erneuten Reichstagswahlen am 5. März 1933 bekannte sich nun fast die Hälfte der stimmberechtigten Hausacher und Einbacher Bevölkerung zu einem Neubeginn mit der NSDAP. Gegenüber der Reichtagswahl vom 6.11.1932 verzeichneten die "Braunen" sowohl in Hausach als auch in Einbach einen erheblichen Zuwachs: Innerhalb weniger Monate steigerte die NSDAP in Hausach ihren Wahl - Anteil von 22% auf 37 %. In Einbach gar von 13% auf 44 %, während die Zentrums-Partei in Hausach und Einbach 7 % der Stimmanteile verlor.
Im Mai 1933 waren bei 2246 Einwohnern gerade mal 62 Hausacher Bürger, das sind 2,7%, Mitglied der NSDAP. 1944 waren es, trotz Krieg und Not und zwischenzeitlichem Partei-Aufnahmestopp, 13 %, immerhin 316 Hausacher, die sich bekennend und engagiert für die Ziele der NSDAP einsetzten.
Dennoch behauptete das Zentrum einen 36% - Anteil in Hausach und einen 46%-Anteil in Einbach. Das Gesamtergebnis der Hausacher lag insgesamt beachtlich unter dem badischen NSDAP-Ergebnis von 45,4 %, was mit Sicherheit in Hausach auch dem lokalen Einfluss der kath. Kirche, vor allem ihrem unermüdlichen Mahner, Pfarrer Brunner, zuzuschreiben war.
Die SPD verlor in Hausach 6 % (13% / 7 %) an die NSDAP, in Einbach war die SPD mit insgesamt 6 Stimmen bedeutungslos.
Beachtenswert ist die Anzahl der Nichtwähler. Jeder 5. Hausacher Wahlberechtigte verweigerte die Stimmabgabe. Der Anteil der KPD- Wähler lag konstant bei 8%.
Text/Digitalisierung: Bernd Schmid Bild: Städt. Archiv Quelle: Kinzigtäler, März 1933