Ein bescheidenes Denkmal erinnert an Armut und Sorge

"Mater Dei, ora pro nobis" - Mutter Gottes bitte für uns !

Der Baschili-Bildstock

1782 01b Baschili Bildstock11112015

Der "Baschili" - Bildstock ohne Initiale und Jahreszahl. Sein Name erinnert an Sebastian ("Baschili") Schmid, den jüngsten Sohn und Hoferben des 1782 in der Kinzig ertrunkenen Mathias Schmid. Links neben dem Bildstock die Kinzig. 

Der "Baschili-Bildstock" (Sebastian-Bildstock) steht auf dem Hofgut des Baschilis-Hofes zwischen der Einmündung des Frohnautales und der Hagenbuchbrücke. Er galt nach der Heim`schen Einschätzung als einer der ältesten Steine, der an einen St. Romaner Bildstock aus dem Jahre 1577 erinnere.

Nach Kenntnis der auf dem Baschili - Hof lebenden Menschen lässt sich erklären, warum der Bildstock einfach gestaltet, neben der Kinzig erstellt wurde.

In der ursprunglich geringen Vertiefung des Bildhauses war eine Holz- oder Guss-Eisenplatte mit einer Inschrift befestigt. Ähnliche Gedenk- steine waren um 1830 im Seitental des Hauserbachs aufgestellt. Sie waren einfach, weniger repräsentativ und erfüllten ihren Zweck. Der erhaltene Stein wurde vielleicht wegen seiner Einfachheit sichtbar ständig nachgearbeitet.

So liegt die Vermutung nahe, dass der Stein an den jungen Baschili - Hofbauer Mathias Schmid ( * 30.1.1752 + 14.4.1782) erinnert, der nach schwerem Hochwasser der Kinzig und aus Gründen zu hoher Abgaben den Freitod in der Kinzig gewählt hatte. -

Seine Ehefrau Scholastika Schmider vom unteren Frohnau-Hof ehelichte mit den hinterbliebenen 8 Kindern aus dieser ersten "Schmid-Ehe" den um 11 Jahre jüngeren Martin Klausmann vom Hauserbacher Klausmanns-Hof, der ihr möglicherweise auch dabei geholfen hatte, den nach einfachem Hauserbacher Vorbild gestalteten Gedenkstein zu erstellen.

Auf einer Holztafel mag der gemeinsame Wunsch der Jungvermählten gestanden haben: "Mater Dei, ora pro nobis" („Mutter Gottes, bitte für uns“). Das Leben ging bei allen Schwierigkeiten auch auf dem Hof weiter. In der 2. Klausmann-Ehe wurden der Scholastika sechs weitere Kinder geboren. Sie verstarb am 28.10.1807 im 60. Lebensjahr als Mutter von 14 Kindern.

Das Hofgut übernahm der jüngste Sohn Sebastian Schmid (*26.12.1780 + 26.12.1831) aus erster Ehe. Nach ihm wird der Hof bis heute benannt: "Sebastian = Baschili". Am 7. April 1807 ehelichte "Baschili" noch zu Lebzeiten seiner Mutter Scholastika die aus Halbmeil stammende Maria Anna Franziska Stehle. (* 22.09.1773 + 3.3.1842).


Text/Bild digit. Gestaltung: Bernd Schmid
Quellen:
Bernd Schmid, "Die Hausacher Schmids aus der Frohnau und dem Hagenbuch"
Wilhelm Heim, Bildstöcke in Hausach und Umgebung