Ersterwähnung des Hausacher Scharfrichters

Der "Schinder zu Husen"

Der Scharfrichter der fürstenbergischen Herrschaft Kinzigtal wohnte in Hausach außerhalb der Stadt. Er übte auch den Beruf des Abdeckers aus. In den Quellen wird er meistens "Schinder", "Nachrichter", "Wasenmeister" oder schlicht "Meister" genannt. Nebenbei "medizinierte" er auch und war als Tierarzt und Arzt für Durchreisende tätig. Die Behandlung Einheimischer war ihm meistens verboten.

Im Jahr 1501 wird er erstmals erwähnt, als er die Leiche eines Selbstmörders zu entsorgen hatte,

Originalnotiz:
vff mitwoch vor Corporis Cristi [17. Juni] im 1501 jar hat sich ainer zů Hofstetten im dorf vff mins herren von Valckenstains gůttern gesessen, genannt Zaichenhans von Enterspach, selbs erhenckt an ain haselstock; do habend mins herren amptlút durch den schinder zů Husen inn lassen fůren vff das Geschaid by der Tottenfrowen vnd allda lassen verbrennen zů bulfer vnd darnach zů vergraben.

Quelle:
Fürstenbergisches Urkundenbuch 7, Nr. 163, S. 281-308, hier: S. 296f.