Erstmaliges Blutspenden in Hausach

Seit 1963 wird in Hausach Blut gespendet. Das DRK organisierte die lebensrettende Hilfe

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Martha Breithaupt und Helmut Kropp leisteten unter Anleitung des Vorsitzenden Dr. Friedr. Katz sen. Pionierarbeit. 

Seit vor knapp einem halben Jahrhundert der DRK Ortsverein zum ersten Mal um eine Blutspende bat, hat sich einiges geändert. Martha Breithaupt und Helmut Kropp waren beim ersten Blutspendetermin am 20. Juni 1963 als Helfer dabei.

Der damalige Rotkreuzhelfer Helmut Kropp ist bis heute, nun als stellvertretender Bereitschaftsführer, aktiv. Seit rund drei Jahren obliegt ihm die Organisation der Blutspendetermine. Als Schwesternhelferin und von 1966 bis 1979 als vertretende Bereitschaftsführerin, war Martha Breithaupt bis noch vor etwa vier Jahren bei den Blutspendeterminen im Einsatz. Sie übernahm den Betreuungsdienst am Bett der Blutspender und war immer gern zu netten Gesprächen bereit. „Es durfte aber nie zu persönlich werden. Das war oberste Pflicht“, erinnert sie an die Schweigepflicht, die auch für die Helfer gelte. Im Aufenthaltsraum der Firma Mannesmann (heute UCON) wurde das erste Mal das Blut der Spender angezapft. Dr. Friedrich Katz sen., Vorsitzender (von 1929 bis 1973), Bereitschaftsführer Otto Sonntag (1956-1977) und Bereitschaftsführerin Klara Lehmann (1956-1966) wagten damals den zukunftsweisenden Schritt.

„Gleich 160 Spendenwillige waren gekommen“, berichtet Helmut Kropp über die „sehr hohe Anzahl“. Recht schnell hätten sich die Spenden bei durchschnittlich 220 pro Termin eingependelt. Die 300er-Marke wurde geknackt, als in den Jahren 1981 und 1985 bei einem Termin je 306 Personen zum Aderlass gingen. Seit 1999 gibt es in Hausach jährlich drei Termine, bis 1970 und im Jahr 1972 gab es einen, 1971 und ab 1973 dann schon zwei. Im Jahr 1965 wurde in die Kellerräume der benachbarten Stadthalle gezogen und später nach oben in die Halle selbst.

Schon früher sei alles über Baden-Baden gelaufen, doch mittlerweile sind nicht mehr die Hausacher Ärzte beim Blutspenden im Einsatz, sondern Ärzte, geschickt von der Blutspendezentrale. „Es verursachte oft lange Wartezeiten, weil es sein konnte, dass die Hausacher Ärzte zu einem Einsatz gerufen wurden“. Heute liefe alles viel entspannter ab. Früher saß an jedem Entnahmebett ein Helfer, der genau den Blutspender und die Glasflasche beobachtete, die zusätzlich noch ständig bewegt werden musste, um eine Blutgerinnung zu vermeiden. „Dabei ist man ganz dollorig geworden“, erklärt Kropp lachend. Drei Personen werden nun gleichzeitig betreut, da die komplette Blutabnahme samt Bewegung der Flasche von einem Computersystem überwacht werde. „Trotzdem muss beobachtet werden, ob die Blutspender eine weiße Nase bekommen“, wirft Martha Breithaupt ein. Die Glasflaschen sind längst durch Plastikbeutel ersetzt. Eine weitere Änderung ist das „Pflästerle“ für den Pickser, das nun ein Bindeverband ist.

Insgesamt brachte der Hausacher Ortsverein schon 106 Blutspendentermine über die Bühne, 27 732 Spenden waren allein aus Hausach bis im Jubiläumsjahr 2013 zu vermelden.

Text und Bild: Christiane Agüera Oliver