Graf Wolfgang ordnet seinen Herrschaftsbereich

Die Herrschaft des Grafen Wolfgang I (* 03.04.1465  + 31.12.1509)

1491 Besitzfuerstenberga

Besitz der Fürstenberger in Süddeutschland 

Graf Wolfgang I, oberster Feldhauptmann des schwäbischen Bundes (seit 08.03.1499)  und Landhofmeister des Herzogtums Württemberg, war ebenso wie sein Bruder Heinrich dem Kaiserhaus treu ergeben, 1488 heiratete er Gräfin Elisabeth von Solms.

Zwei Linien des Hauses Fürstenberg, die Geisinger 1483 und die Wolfacher 1490,   starben nach dem Tode ihres Vaters Graf Konrad zu Fürstenberg aus, so dass sich der Besitz der beiden Brüder Wolfgang I und Heinrich VII   deutlich vergrößerte. Anlässlich der Krönung Kaiser Maximilians in Aachen am 5.4.1486 wurde Graf Wolfgang mit 21 Jahren zum Ritter geschlagen. Am 30.08.1492 wurde er gegen ein Dienstgeld von 200 Gulden zum Berater des Kaisers bestellt. 1498 stand er  in höchsten Diensten des Herzogtums Württemberg für den noch minderjährigen Herzog Ulrich (* 1487).

Maximilian ernannte Wolfgang zu seinem Landvogt in der Ortenau und dem Elsass. König Philipp von Castilien nahm ihn als "Ritter des hohen Ordens vom goldenen Vliesse" auf.

Graf Wolfgangs Einsatz für Kaiser Maximilian und das Herzogtum, vor allem im "Schwabenkrieg", der erst mit dem Basler Frieden am 22.09.1499 (Unabhängigkeit der Eidgenossen vom Reich) endete, war zeitraubend. Die Verpflichtungen aus dem Besitz und der Verwaltung des Kinzigtales sind daher weitgehend auch von Elisabeth von Solms (*21.10.1469 + 1540) wahrgenommen worden. Nach dem frühen Tod Graf Wolfgangs regierte sie bis zur Volljährigkeit ihrer Söhne Wilhelm 1525 (* 07.01.1491) und Heinrich (* 19.06.1496) das Kinzigtal.

Graf Wolfgang versprach die Freiheitsrechte seiner drei Städte Wolfach, Hausach und Haslach zu respektieren.

Hausach erhielt durch ein neues Zollrecht eine besonders lukrative Freiheit: Sie durfte doppelten Zoll erheben und hatte davon die Hälfte abzugeben.

In der Zeit von 1401 - 1501 wird Junker Hanns Reckenbach als Obervogt / Oberamtmann im Kinzigtal benannt. Durch seinen Schreiber Andres Kötz ließ Wolfgang I sein Gebiet in einem "Urbarium" erneut festlegen, aus dem Gewannnamen, Pächter und die Zinsgelder für Lehen hervorgehen.

 

Text: Bernd Schmid
Quelle: Wolfgang Graf zu Fürstenberg, ..Wien 1866