Kurt Klein 80 Jahre, Ehrenbürger

Zur Erinnerung

Kurt Klein zum 80. Geburtstag

Kleins Lebensphilosophie frei nach Dante: „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.“

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Kurt Kleins Geburtstagsfeier im "Schwarzwälder Hof mit Vereinsvertretern Von li.: Alois Ramsteiner, Arno Heinz, Edmund Mayer, Michael Kolinski, Ehefrau Maria Klein, Eberhard Sum, der Jubilar Kurt Klein, Bernd Schmid, Vors. Hist. Verein Hausach, Frank Portillo, Gerhard Wölfle, Klaus Lehmann, Rolf Holderer, Erich Grießbaum, Otto Bonath. 

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Kurt Klein: Lehrer, Konrektor, Kreisbildstellen-Leiter, Schulamtsdirektor, Vorsitzender des historischen Vereins Mittelbaden. 

„Der Prophet gilt nichts in seiner Heimatstadt“ war hin und wieder von Kurt Klein zu hören. Über 100 Mitglieder des Hausacher Historischen Vereins, aber auch die große Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger, die vielen Vereinigungen, widerlegen seine eigene Aussage. Seine Verdienste um die Stadt Hausach, die Vereinigungen, deren langjähriger Sprecher er war, stimmen uneingeschränkt darin überein, dass Kurt Klein die Auszeichnung der Ehrenbürgerschaft in höchstem Maße verdient hat.

Wenn Kurt Klein ein Ziel vor Augen hatte, machte er es seinen Mitstreitern nicht immer leicht. Dennoch folgte man ihm gerne, weil er sich selbst, nicht nur anderen, Notwendiges abverlangte, weil er bei aller Kritikfreudigkeit auch immer geradeaus war, weil er mit beispielgebendem Engagement voranging und sich auch nicht durch Fehlschläge entmutigen ließ.

Auf ihn war Verlass. Akribisch sammelte und verwahrte er die notwendigen Fakten und Informationen zur Heimatgeschichte und Volkskunde. Sie waren der Grundstock seines umfangreichen literarischen Schaffens, das er in vielen Büchern, Zeitschriften, Jahresalmanachen aber auch über den Rundfunk und das Fernsehen veröffentlichte.

Faszinieren ließ er sich zu gerne vom "schwarzen Rebellen Heinrich Hansjakob" über den er zahlreiche Abhandlungen geschrieben hat. In gleicher Weise verehrte er aber auch den aus Hausach stammenden letzten Abt von St. Peter, Ignaz Speckle. Kurt Kleins Nähe zur Natur und seiner 2. Heimat, das Kinzigtal, belegen seine Buchtitel: " Auf einsamen Pfaden. Wanderwege im Kinzigtal" , "Einer findet den Weg", "Rund um den Brandenkopf ", " Der Hansjakobweg. Ein Wanderführer."

Kurt Klein war ein unermüdlicher Motivator und Ideengeber. So gelang es ihm den staubigen, gewölbten Kartoffelkeller des Herrenhauses, der 1972 noch mit Altpapier vollgestopft war, auszuräumen und den schmucken Raum als Vereins- und Festraum für den Historischen Verein und die Hausacher Öffentlichkeit nutzbar zu machen.

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Dank der großzügigen Unterstützung durch die Angehörigen konnten alle Bücher Kurt Kleins in der Bibliothek des Hausacher Heimatmuseums eingestellt werden. 

Das galt für alle Klein`schen kreativen Ideen: Auf der Burg, auf dem Kreuzberg, beim Signalbau, im Klösterlein St. Sixt bei der Freilegung alter Fresken, bei der Vorbereitung und Durchführung von Ausstellungen oder städtischen Festen, als Erfinder der Neujahrsserenade mit der Burgwache, als Mitbegründer des örtlichen Museums, beim Aufhängen manch mahnenden Glöckleins, der Vereinsmesse im Klösterlein, bei den Aktivitäten zur Erzpoche, den vielen wort-wörtlichen Klein-Denkmalen und Klein- Spuren auf Hausacher Gemarkung bis hin zu den Markierungen für den Jakobusweg und den beschilderten historischen Gebäuden.

Kurt Kleins ungezählte Ideen bezüglich des Allgemeinwohls unserer Stadt sind verblüffend: Unvergessen sein Vorschlag, zum Werbe - Slogan für Hausach: „Stadt unter der Burg“ . Das war und bleibt genial !

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Kurt Klein (2.v.re) war um den Fortbestand seiner Ideen bekümmert. Hier: 25-jähriges Jubiläum der Burgwache Hausach. Feier im "Historischen Keller" des Herrenhauses, der durch seine Initiative eingerichtet wurde.

Kurt Klein war immer dabei, immer mitten im Geschehen und danach immer als Geschichten- und Anekdotenerzähler beim zünftigen Vesper im Kreise der jeweiligen Helferschar.

Für ihn war der Begriff „Verein“ nie gleichzusetzen mit Verein / -samung. Im Gegenteil ! - Den Weg zu sich selbst fand er über einen geliebten Umweg: Über andere Menschen, über Hausacher Mitbürgerinnen und Mitbürger über alle, die ihn ein Stück seines erfolgreichen Weges begleiten konnten.

In all dem war er Symbolgestalt und Vorbild für seine Mitbürger, vor allem auch, als Lehrer in Einbach und im Hauserbach für die Schüler aus der Landbevölkerung. Ein Ehrenbürger, auf den Hausach stolz ist.

Text / Bild / Gestaltung: Bernd Schmid