Mobilmachung

Bedrohung und Sorge wurden auch in Hausach wahrgenommen, weil Ortspolizist Barth Mitten in der Nacht zum 25.8.1939 den beiden Familienvätern Franz Ecker und Friedrich Limberger den Befehl der sofortigen Einberufung überbrachte.

Noch am selben Tag mussten Franz Ecker und Friedrich Limberger nach Schwanau - Wittenweier fahren, wo die Bunker des Westwalls erstmals mit je 15-20 Soldaten zu besetzen waren. In der Tiefe des Hauptkampffeldes sollten die Infantristen außerdem vorbereitete Stellungen und Sperren weiter ausbauen.

Der junge Heinrich Ecker spürte wohl die Unruhe und Sorge der Mutter Sophie Ecker, als sie 8 Tage später gemeinsam mit der ebenso besorgten Nachbarin Frau Limberger beschloss, den beiden Ehemännern nachzureisen. 

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von li. Sophie Ecker, Franz Ecker, Friedrich Limberger, Frau Limberger

Die Parole, dass „ an Weihnachten alles vorbei“ sei, klang nicht überzeugend. Am 3.9. 1939 erklärte England dem Deutschen Reich um 11:00 Uhr den Krieg. Wenige Stunden später, gegen 17:00 Uhr, folgte Frankreich. Deutschland hatte das Ultimatum, sämtliche Truppen aus Polen abzuziehen, verstrei- chen lassen.

Heinrich Ecker erinnert sich noch heute in hohem Alter an die Sorgen der Eltern und Nachbarn.

Vater wurde am 25.8.1939 morgens gegen 4:00 Uhr durch Polizist Barth der sofortige Einberufungs-Befehl überbracht. Grund war die Mobilmachung. Die Einberufung galt der Besetzung des Westwalls. Vater kam nach Wittenweier zur Besatzung eines Westwallbunkers.

Am 3.9.1939 wollten Mutter und Frau Limberger ihre Männer besuchen. Karl Waggishauser hatte als Schokolade- und Weinvertreter des „Moschmaier“ bereits ein Auto und den Frauen die Fahrt angeboten. Ich durfte mitfahren. Als wir in Wittenweier ankamen waren die Männer erschrocken und fragten: „Habt ihr nicht gewusst, dass heute Nachmittag England und Frankreich Deutschland den Krieg erklärt haben ?“ Dies war uns nicht bekannt, damals gab es in den Autos noch keine Radios. So wurde mir klar, dass Krieg ist.“

Text: Bernd Schmid
Quelle/Bild Heinrich Ecker