Anschaffung des 1. DRK-Krankentransportwagens
Erstes Hausacher motorisiertes Krankentransport- Fahrzeug
Von nun an Krankentransporte nach Freiburg, Heidelberg und Stuttgart
Noch vor drei Jahren sahen sich Bürgermeister Moog und der DRK - Vorstand in der Pflicht, die erste Hausacher DRK-Straßensammlung durchzuführen, damit wenigstens die unbedingt notwendige DRK- Ausstattung beschafft werden könne. Mit dem Ankauf des Opel Krankentransporters gehörte die Hausacher Sanitätskolonne nun zu den wenigen modern ausgestatteten Sanitätskolonnen der Raumschaft.
Aus steuerlichen Erwägungen sollte die Stadt die Eigentumsrechte für das neue Fahrzeug übernehmen. Zum Preis von RM 1800 erwarb sie daher den "Autokrankenwagen" mit eingebauter Transportzelle, 2 Tragbahren, 3 Sitzen, mit Heizvorrichtung und 2 Reservereifen. Als Gegenleistung sollten alle Gebühren für Krankentransporte der Stadtkasse zufließen.
Der DRK- Vereinschronik ist die erste Rechnung an die Allgemeine Ortskrankenkasse in Gengenbach zu entnehmen. Beim Schiffschaukeln war das Mädchen Sofie Drißner aus Gengenbach auf der Hausacher Festwiese verunglückt. Auf den Wunsch des Mädchens hin wurde es mit dem Krankenauto ins Krankenhaus Gengenbach gebracht. Für den Transport nach Gengenbach u. zurück berechnete die Stadtkasse 50 km zu 30 Pfennig, insges. 15 Mk. Für 2 Sanitätsleute wurden 4 Arbeitsstunden zu 1 MK, insges. 4 Mk angesetzt. An die Stadtkasse waren insgesamt 19 Mk zu zahlen. Die Mehrwertsteuer war damals noch nicht bekannt.
Anfangs stimmten die Ortskrankenkassen nur Krankentransporten zu, die vorher von ihnen genehmigt waren. Die Einstellung änderte sich dennoch schnell zu der neuen, modernen und segensreichen Einrichtung. Insgesamt wurden bis zur Neuanschaffung des Folgefahrzeugs 86 Transporte bei 250 Hilfeleistungen der Hausacher Sanitätskolonne durchgeführt.
Die ersten ausgebildeten Hausacher Krankentransportfahrer waren Josef Klausmann und Wilhelm Kohmann. Neben dem damaligen sicher nicht leichten Umgang mit dem Fahrzeug, den schlechten Straßenverhältnissen bei allen Wetterlagen, leisteten die Fahrer ihren Sanitätsdienst. Vor allem war aber auch gewissenhaft ein Fahrtenbuch zu führen, das bis heute im DRK- Archiv erhalten ist.
1933 hatte das nahezu 30 Jahre alte Opel - Krankentransportfahrzeug ausgedient. Vor allem im bergigen Gelände des Kinzigtals mit den vielen abgelegenen Höfen in den Seitentälern zeigte das einst so gehegte Fahrzeug seine Altersschwächen, so dass es wegen zu hoher Kosten nicht mehr rentabel erschien.
Quelle/Bildmaterial: DRK - Chronik des Alfons Streit. Text/Digit. Bearbeitung: Bernd Schmid