Der "braune Sumpf"

Gedenken oder politische Agitation

Die Instrumentalisierung des Gedenkens und die Ideologisierung der Gedanken

1933 B01 Kriegerehrenmal Hakenkreuz07062016   Kopie

Totengedenken am Ehrenmal

Die Nationalsozialisten lehnten von Anfang an die Verantwortung für die Folgen des Versailler "Schmachfriedens", die umstrittenen Reparationszahlungen, die Gebietsabtretungen und die Anerkennung der Alleinschuld der Deutschen bezüglich des 1. Weltkrieges ab. In diesem Sinne galt es gegen die Weimarer Republik und das "Ausland" in gleicher Weise Stimmung zu machen.

Das Gedenken an die 69 Gefallenen und Vermissten des 1.Weltkrieges wurde instrumentalisiert. Volksnahe Rituale, Aufmärsche und Kundgebungen begründeten öffentlich notwendige Maßnahmen einer erneuten Kriegsvorbereitung. Dass durch den bevorstehenden 2. Weltkrieg die Liste des Hausacher Ehrenmals noch durch 186 Gefallene und Vermisste erweitert werden müsste, konnte sich bei derartigen ideologischen Machtdemonstrationen in Hausach noch niemand vorstellen.

Text / Digitalisierung: Bernd Schmid Bild: Städt. Archiv