Der „Obere Hof“ im Adlersbach

Oberer Hof neben der Grube St. Ludwig

Nachbarn: Antoni Keller Mühlenbach, Josef Stehle (Mittlerer Hof), im Sulzbach grenzt der Hof an den Josef Schmid (Mathesenhof), auf dem Anwesen befindet sich die Grube St. Ludwig

Bild folgt / Der Hof wurde abgerissen

1493 - 1509 Hans Boner , die Fürstenberger teilen die Abgaben mit dem Geroldsecker Gebhard von Bern (2/3 – 1/3) Quelle: FUB VII S.292

1528 – 1541 Martin Boner

1541 - 1562 Peter Boner

1578 - 1625 Jakob Moser aus dem Osterbach kaufte Martin Boner den Hof ab.

1625 - 1645 Conrad Moser verh. Mit Maria Keller (+1671) und Caspar Oberlin, der Hof hat 2 Besitzer und zahlt doppelte Abgabe.

1646 - 1671 Christian Moser (+1692) Ehe mit Christine Gutmann(*1674) und Jakob Oberle (Ehe 29.5.1646 +1669)) Christina Glockner

1672 - 1703 Simon Moser (* 12.10.1674 +15.11.1702) verh.am 28.6.1699 mit Maria Uhl (*1.8.1677 +24.8.1753) (Hauserbach) und Hans Jakob Oberle (* um 1650) verh. 1. Ehe mit Maria Mesner (Fischerbach), 2. Ehe Magdalena Schmider (Hagenbuch)

1703 - 1749 Christian Oberle (*14.2.1678+30.10.1765) heiratet am 12.12.1703 die Witwe Maria Uhl, Christian ist nun Stiefvater der Maria Magdalena Moser (* 15.1701 Tochter des Simon Moser mit Maria Uhl.) Josef Oberle heiratet am 11.1.1711 Anna Maria Schillinger, Bruder Hans Georg (Jerg) Oberle heiratet die Witwe Maria Moser , des „Mittleren Hofes im Adlersbach)

1750 - 1781 Simon Oberle (Eltern J.Oberle/A.M. Schillinger) heiratet am 24.2.1745 Magdalena Stehle . Maria Magdalena Moser (Tochter des Simon Moser) heiratet am 30.1.1730 Hans Jerg Hermann.

1781 - 1787 Josef Oberle heiratet am 29.1.1781 Magdalena Stehle. Magdalena Hermann (* 29.5.1740 + 2.2.1811) heiratet am 11.2.1771 Matthias Stehle (*23.1.1730) vom „Unteren Hof“ (Vater Georg, Mutter Anna Maria).

1787 -1799 Matthias Stehle ist alleiniger Besitzer, nachdem ihm Josef Oberle seinen Teil des Hofes verkauft hatte.

1799 - 1826 Catharina Stehle (* 9.11.1772 + 25.10.1844 ) heiratet am 16.5.1793 Moritz Klausmann (*1.9.1760 +29.1828)

1828-1860 Matthias Klausmann (*12.2.1800 +3.8.1881) heiratet am 29.4.1824 Apolonia Schmider (Frohnau) (* 5.2.1810 +8.1.1861)

Erfolgreicher Bergbau im Adlersbach

Auf dem Hofgelände wird im 19. Jahrhundert in der Grube St. Ludwig noch Erz abgebaut. Es wird vermutet, dass die Grube „uralt“ sei. Ein Schichtmeister Nickler von der Grube St. Gabriel im „Schierengrund“ suchte 1751 nach dem seltenen Antimon (weltweit nur wenige Fundstellen). 1838 förderte Bergmeister Schwab von Wolfach 1,7 t Erz mit Silbergehalt.

Der Karlsruher Bergbaurat Walchner hielt St. Ludwig auch nach der Auflösung (1865) der „Kinzigtäler Bergbaugesellschaft“ in geregelten Betrieb. Zwei Gänge namens „Friedrich“ und „Karl Friedrich“ führten Quarz, Feldspat, Schwefelkies und Antimon –Bleiglanz.

1493 01 Obererhof Adlersbach 20171126 091431

Prof. Gregor Markl, Bergbau und Mineralienhandel im fürstenbergischen Kinzigtal, Filderstadt 2005 

In einem Säulen - Diagramm „Produktion in Gulden“ zwischen 1700 und 1858 (Markl S. 168 ff) ist der Ertrag der Grube Ludwig im Adlersbach mit 4800 Gulden schlechter als der der Grube St. Bernhard (57 204 Gulden) im Hauserbach aber besser als alle anderen Schnellinger, Haslacher, Hausacher und Einbacher Gruben. (Segen Gottes in Schnellingen 3399 Gulden). – Auch bezüglich des Mineralienhandels findet St Ludwig Erwähnung: Bergmeister Mayer erwähnt in einer Liste schöner „Stufen“, die dem Fürsten von Fürstenberg nach Prag geschickt wurden, „eine bey diesem Erz gebrochene schöne „Druße“ aus St. Ludwig im Adlersbach“ (Markl, S.265)

1860 – 1904 Isaak Reiß erwirbt den Hof

1904 Badischer Staat (Domänenärar)

Text/Gestalt. Bernd Schmid Recherche: Wilhelm Heim, Bernd Schmid

Quellen:
Alemannisches Jahrbuch 1956, S.314 -351 (Franz Schmider)
Markl, Bergbau im fürstenbergischen Kinzigtal, Filderstadt, 2005 S. 69 S.168
Die Ortenau, Band 1964 S.186