Die St. Georgspfadfinder (DPSG)
Eine internationale Jugendbewegung als Antwort auf die NS-Zeit
"Jeden Tag eine gute Tat"
Der Pfadfinderstamm der Deutschen Pfadfinder St. Georg (DPSG) hat in Hausach eine lange Tradition. Sie orientierten sich mit ihrem Logo, der roten Lilie auf weißem Grund, als Jugendgruppe mit eindeutig religiös - katholischer Ausrichtung. Sie waren daher im Verbund mit den anderen Jugendgruppen, der Katholischen Jugend (KJG), im Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) als Dachverband organisiert.
Im dritten Reich waren die Pfadfinder eine verbotene Jugendorganisation. Außer der Hitlerjugend (HJ), die sich übrigens in ähnlicher Tracht kleidete und dem Bund Deutscher Mädel (BDM) war in der NS-Zeit auch in Hausach keine kirchliche Jugendarbeit erlaubt. Letztmalig waren die St. Georgs-Pfadfinder bei der Amtsübergabe im Rathaus auffällig.
Als 1933 der letzte demokratisch gewählte Bürgermeister Moog durch den NS-Bürgermeister Wagner ersetzt werden sollte, standen die Pfadfinder auf BM Moogs Seite. Als letztes großes Zeichen widmeten die Pfadfinder damals die Lourdes Grotte im Wald der Familie Hämmerle, am Doschenberg, der Mutter Gottes. Ein kleines Zeichen der Zuversicht und Hoffnung für die ganze Stadtgemeinde, ein kleines "Denk mal", das 2014 ehrenamtlich erneuert wurde.
In der Pfadfinderschaft waren immer auch die "Hämmerle-Buben" dabei, der "lange Eugen" (Eugen Baumann), später auch bekannt wegen seines Amtes als "Steckelevogt" in der Kirche, vor allem von den Buben gefürchtet, ist eine noch aus der Vor-NS-Zeit bekannte Pfadfinder-Persönlichkeit.
Nach dem Krieg war es vor allem Winfried Schmid, der im Haus seiner Pflegemutter Cecel in der Gum den Pfadfindern ein neues Domizil verschaffte. Etwas später wurde er von den Brucker - Buben aus dem Dorf unterstützt. Unvergessen bleibt der Sigi Armbruster, der Heiner Brucker, der das einfache Leben in beispielgebender Naturverbundenheit förderte. Bernd Schmid legte seinen Schwerpunkt mehr dem Singen und Gitarrenspiel am Lagerfeuer. Unvergesslich sind seine Lager im Schwarzenbruch, auf dem Renzberg gemeinsam mit dem Pfadfinderstamm Offenburg mit Klaus Schmid und Mänle (Roman Schmid) .
Wer dazu gehören wollte, war zunächst "Wölfling der Sippe Wildkatze / Wildschwein". Den Aufstieg zu den Scouts und Rovern schafften die Jungs, später auch Mädchen über Prüfungen, Mutproben und besondere anerkennenswerte Leistungen.
Weltweit erkennen sich die Scouts an ihrer Begrüßungsformel "Allzeit bereit" und der Begrüßung mit der linken ausgestreckten Hand, die von Herzen kommt.
Text: Bernd Schmid Bilder: Bertold Schoch