Hausachs Einwohnerzahl steigt

Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Hausach

Bis 1817 wurden nur die "Bürger" gezählt

Aufschlussreich ist die Aufzeichnung der Bevölkerungsentwicklung. Bis zum Jahre 1661 zählte eigentlich nur, wer als wehrfähiger und damit musterungspflichtiger Bürger galt. Mit dem neuen Pfarrherrn Josef Schmidt wurden ab 1824 die "Seelen" einer Gemeinde gezählt. Ab dem Jahre 1870 wurden Männer und Frauen gesondert aufgeführt.

1608

137

Keuzwallfahrten
1. Feuerverordnung in Hausach

1629

121

100 Jahre Bergordnung

Städt. Ordnungen Gräfin Elisabeth

1643

51

Wehrfähige Bürger- Zerstörung der Stadt und Burg

1652

52

Wehrfähige Bürger - Henkerhaus wird erbaut

1738

107

Die Dorfkirche erhält barocke Ausstattung

1740

106

Gründungszeit des Hammerwerkes

1775

95

Eremitage auf dem Kreuzberg

1787

94

Einführung der Schulpflicht zwischen 7 u. 13 Jahren

1811

132

Bürgermeisterwahl nach Badischen Recht

1824

1054

Überschwemmung Litschgiteich zugeschwemmt

1825

1075

Bau: Rat- und Schulhaus

1830

1048

1833

1053

Wohn- und Ökonomiegebäude Hechtsberg wird erstellt

1837

1098

Straßenbau Ferdinand Reiß

1861

1035

1865

1169

1866

1337

Eisenbahn erreicht Hausach

1868

1337

Bahnbau

1870

1280

581m / 699w - Frauenüberschuss

1880

1403

1883

1403

Der Maler Konrad Schmider

1895

1558

Glocken für die Stadtkirche

1900

1665

Gründung der Sanitätsabteilung des Kriegervereins

1905

1779

Brandenkopfturm

1910

1907

914 m / 993 w

1913

2000

Wasserleitung
Neue Schule

1919

1975

930 m / 1045 w

1933

2246

1092 m / 1154 w / "Machtergreifung"

1938

2246

Reservisten aus dem 1. Weltkrieg werden eingezogen

1946

2391

Hungerjahr

1950

2706

Neue Glocken für die Stadtkirche

1955

3095

Mannesmann, neue Produktpalette

1958

3316

1966

4073

1984

5000

Wasserversorgung kl. Kinzig

Städtischer Bewohner zu sein war ein Privileg. Wer neu aufgenommen werden wollte, musste seine "ehrliche" Herkunft nachweisen. Überwiegend stammten die Eingliederungswilligen aus Orten der Nachbarschaft, es waren auch Fachkräfte für den Bergbau oder die Industrie (Haselwander). Außerdem musste der Nachweis erbracht werden, dass Neubürger wenigstens 100 Gulden, ab 1770 zweihundert Gulden als Vermögen einbringen konnten.

Insbesondere wurde während der Hungerjahre 1571, 1769, 1771, 1845 und 1847 nur ungern Neubürger gesehen. Dagegen standen die Chancen der Einbürgerung günstiger nach der Auswanderungswelle 1769 nach Ungarn und 1850 nach Übersee.

Auch Seuchen und Pest dezimierten die Bevölkerung in den Jahren 1349, 1493, 1522, 1576, 1611, 1632 und 1568.

Seit dem 19. Jh. fanden amtliche Zählungen statt, die durch die kath. Kirchenbücher seit 1645 und die evangelischen seit 1898 ergänzt wurden. Bevölkerungsverzeichnisse sind den Urbare (1493/1528), den "Musterungsrodel" 1587 und 1631, den Bürgerverzeichnissen (1601), den "Gefälleinzugsregister" 1656 und den Steuerlisten (1762) zu entnehmen.

Text: Bernd Schmid