Hausachs Einwohnerzahl steigt
Die Entwicklung der Einwohnerzahl in Hausach
Bis 1817 wurden nur die "Bürger" gezählt
Aufschlussreich ist die Aufzeichnung der Bevölkerungsentwicklung. Bis zum Jahre 1661 zählte eigentlich nur, wer als wehrfähiger und damit musterungspflichtiger Bürger galt. Mit dem neuen Pfarrherrn Josef Schmidt wurden ab 1824 die "Seelen" einer Gemeinde gezählt. Ab dem Jahre 1870 wurden Männer und Frauen gesondert aufgeführt.
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Städtischer Bewohner zu sein war ein Privileg. Wer neu aufgenommen werden wollte, musste seine "ehrliche" Herkunft nachweisen. Überwiegend stammten die Eingliederungswilligen aus Orten der Nachbarschaft, es waren auch Fachkräfte für den Bergbau oder die Industrie (Haselwander). Außerdem musste der Nachweis erbracht werden, dass Neubürger wenigstens 100 Gulden, ab 1770 zweihundert Gulden als Vermögen einbringen konnten.
Insbesondere wurde während der Hungerjahre 1571, 1769, 1771, 1845 und 1847 nur ungern Neubürger gesehen. Dagegen standen die Chancen der Einbürgerung günstiger nach der Auswanderungswelle 1769 nach Ungarn und 1850 nach Übersee.
Auch Seuchen und Pest dezimierten die Bevölkerung in den Jahren 1349, 1493, 1522, 1576, 1611, 1632 und 1568.
Seit dem 19. Jh. fanden amtliche Zählungen statt, die durch die kath. Kirchenbücher seit 1645 und die evangelischen seit 1898 ergänzt wurden. Bevölkerungsverzeichnisse sind den Urbare (1493/1528), den "Musterungsrodel" 1587 und 1631, den Bürgerverzeichnissen (1601), den "Gefälleinzugsregister" 1656 und den Steuerlisten (1762) zu entnehmen.
Text: Bernd Schmid