Spänlehof-Isidorhof

Der Spänlehof im Hauserbach hieß ursprünglich Stölkerhof und später Isidorenhof. 

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Isidorenhof um 1920 (Schon mit Elektrizität versorgt) Bild: Ludwig Harter

Die Geschichte des Spänlehofes beginnt nach Quellenlage 1480. Dem ersten nachgewiesenen Besitzer Hanman Glockner gehörte auch der benachbarte Klausmannshof. Wilhelm Heim, der Hausacher Heimatforscher beschreibt nach seinen Ermittlungen folgende Hofbesitzer: 

1480/1493 Hanmann Glockner war auch Eigner des Nachbarhofs (heutiger Klausmannshof)

1509/1515 Michael Glockner, beide Höfe.
Erwähnt im Zusammenhang mit dem Bergbau

1528/1541 Georg Bärenbach ( Jerg Berenbach) 
nach Hofteilung neben Hans Glockner, dem der K1ausmannof zufiel.

1552/1599 Jakob Glockner ( auch Berenbach genannt)
1. Ehe Ottilia Grießhaber +1576
2. Ehe Brigitta Künstlerin 

1599/1610 Michael Glockner 

1612/1629 Michael Stulz / Witwe des Michel Glockner
(siehe auch Stulzlehof)
1629 Hans Schappach / Magdalena Glockner verh.1627 (Tochter des Michael Glockner)

Der Übergang des Hofbesitzes von der Familie Glockner auf die Stelkers ist nicht dokumentiert.

vor 1645/1668 Johann Stelker / Luzia Schmider 

1668/1694 Matthias Stelker / Helene Megglerin +1691

1694/1731 Josef Stelker verh.10.5.1694 +5.1.1730 / Anna Barbara Schmider

1732 / 1758 Michael Stölker *30.9.1706
1. Ehe verh. 26.5.1727 Ursula Weiß *31.7.1703 +17.1.1759
2. Ehe verh. 7.1.1760 Anna Catharina Faißt 

1765/1788 Michael Stölker *15.9.1729 +19.12.1806
 1. Ehe verh. 7.1.1765 Maria Faißt 2. Ehe verh. 3.1.1766 Maria Uhl
 3. Ehe verh. 30.11.1773 Theresia Armbruster *1751 +1813

1788/1804 Anton Benz verh. verh 31.3.1788 +1804 / Maria Eva Stölker *23.12.1767 +6.3.1814

1804/ 1835 Michael Uhl
1.Ehe verh. 27.3.1804 Witwe Maria Eva Stölker *23.12.1767 +6.3.1814
2.Ehe verh. 3.5.1814 Catharina Baumann *8.10.1775 Weiler + 17.1.1816
3. Ehe verh. 16.4.1816 Anna Maria Heizmann *2.3.1777 Waldstein

1835/ Benedikt Uhl / Maria Anna Uhl *20.3.1806 + 25.5.1858 (Tochter des Michael und Maria Eva Stölker)

Die erste Hälfte des 19.Jahrhunderts bescherte der überwiegend ackerbautreibenden Bevölkerung der noch kleinen Stadt Hausach (822 Ew.) und den Kinzigtäler Talschaften besondere Lasten und schwierige Lebensbedingungen.

Missernten, verursacht durch ungünstige klimatische Bedingungen (Hungerwinter) und Naturkatastrophen, sowie die zunehmende Ausbreitung des Kartoffelpilzes (Phytophthora infestans) in Mitteleuropa, führten zur Lebensmittelverknappung und letztlich zur Verarmung vieler Höfe, die in der Folge auch im Kinzigtal eine Auswanderungswelle auslöste.

Möglicherweise kam aus diesem Grund 1851 Isidor Schmid vom Einbacher Spänlehof mit Ehefrau Cäcilia geb Schmider in Besitz des Hofes neben den Gruben im Hauserbach. Vorbesitzer war Anton Schoch, Sohn des Hansjörg Schoch aus Einbach, und dessen Ehefrau Luitgard Oberle, Entersbach, die das Anwesen vom Hausacher Gassenwirt Andreas Schmider erworben hatten. 

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v.li: sitzend Kunigunde geb. Welle, Tochter Cäcilia und Richard Schmid, stehend:Tochter Marianne, Schwiegertochter Luise geb mit Ehemann Silvester und Schwester Sofie. 

Nachfolger im Hofbesitz wurden 1878 Richard Schmid mit Ehefrau Kunigunde Welle (Oberwolfach), 1912 Sylvester Schmid und Luise Schmid (Hermeshof). Dem jungen Hofbauern Sylvester verdankt die Hauserbacher Talschaft die wunderschöne Marienkapelle.  Er führte vor allem Tagebuch über seine Kriegserlebnisse im 1. Weltkrieg. Die Tragweite moderner Kriegführung war ihm durchaus bewusst. In seinem Tagebuch vertraute er dem Gebet seiner frommen Mutter Kunigunde. Aus Dank für die wundersame Rückkehr in seinen geliebten Hauserbach erbaute er die Marienkapelle.  1954 heiratete Robert Hansmann (Schnellingen) Josefine Schmid.  

Seit 1980 führt Ludwig Harter vom Reutenhof mit Maria geb. Schmid vom Fidelihof den Spänlehof. Beide sehen sich gerne in der Verantwortung für den Erhalt der Kapelle und der besonderen Pflege der Marienverehrung.    

Text: Bernd Schmid / Hofgeschichte Wlhelm Heim