Der Faißtenhof, Schmidbauer im Breitenbach, Stab Hausach
Aus der Quelle: Hofgeschichten von Wilhelm Heim
Nach Unterlagen des Landesdenkmalamtes wird der Hof beschrieben:
"Wohnteil weitgehend erneuert, eingeschossig, verputzter Steinsockel, Fachwerk. Gallerie vor Scheuer, Halbwalm vorn, von der Gallerie aus gestützt, Schleppgaupe an jeder Dachseite, Falzziegel. Anbau links, Erweiterung rechts. Daneben Speicher. Zum Hof gehören zwei Bildstöcke."
Alter Bildstock:
In Hofnähe (Flurstück 434), aus rotem Sandstein, etwa 1,70 m hoch, mit gebauchtem Schaft. Auf der Vorderseite erblickt man das Monogramm JHS, darüber ein Kreuz, darunter ein Herz, umgeben von stilisiertem Rankenwerk.
Am Kapitell befinden sich drei Engelsköpfe, auf der rechten und linken Bildhausseite zwei weitere. Hinter dem einfachen Eisengitter der Nische stand ( bei einer Besichtigung 1985) eine Porzellanfigur. Neben den initialen J F 0 SH erkennbar die Jahreszahl 1772. Als Grund für die einstige Erstellung soll der frühere Hofbauer Moritz Schmid ( gest.1952) angegeben haben, der letzte Besitzer mit Namen Faißt und seine Ehefrau Catharina Schmider bekamen nach langen kinderlosen Jahren 1772 endlich eine Tochter Katharina geschenkt.
Der "Schmidbildstock" auf der Wiese, westlich des Leibgedingshauses. Aus gelbem Sandstein gehauen ist er nur etwa 1,20 m hoch. Nicht nur der 70 cm hohe, maximal 35 cm breite Schaft ist gebaucht, auch das Bildhaus mit einer verhältnismäßig schmalen Nische ohne Gitter zeigt geschwungene Form. Das Bildhausdach ist leicht gewellt.
Der Sockel ragt nicht mehr als 10 cm aus dem Boden.
Grund der Erstellung: Wie man einem Zeitungsaussschnitt entnimmt, kam beim sommerlichen Heumachen auf der sogenannten Faißtenwiese die Mutter des Hofbauern zwei Tage vor ihrem 69. Geburtstag unter den rückwarts anfahrenden Ladewagen und verstarb.
Maria Schmid, geborene Schmider, stammte vom Simeshof in der Frohnau. Sie hatte im April 1929 den damals 31-jährigen Moritz Schmid vom Faißtenhof geheiratet.
Ein Brunnentrog‚ etwas weiter talabwärts im Breitenbach, mit den Initialen M SH -A A gehört zum Faißtenhof.
Um 1860 (eingehauene Jahreszahl) lebten hier Moritz Schmid (1829-1882) und Apollonia Armbruster (1823-1895), die 1852 geheiratet hatten. Der Sandsteintrog soll früher als Kühltrog beim Schnapsbrennen gedient haben und fand erst später diesen heutigen Platz.
Hofbesitzer - Verbindungen - Einträge:
1493/1509 Conrad Mosser
"Seine Güeter gend jars 1 Pfd 7 1/2 ß ch, 2 fiertel habern, 4 ernhUner, 1 vasnachthenna, drittel, vall und gantzen zehenden" (FUB VII S.290)
1528/1541 Ulrich Wölflin I
"git jars 1 Pfd 8 ß eh, 2 ftl haber, 4 hüener, 1 henna, drittel, vall und gantzen zehenden." (FFA Renovationswesen) In den alten Einnahmebüchern der Kirchen der Herrschaft Kinzigtal (siehe Stadtarchiv Wolfach B VI 313 / 111) sind an kirchlichen Einnahmen eingetragen: Unter der Rubrik:"Der Friemess Pfründ zu Wolfach järlich Einnehmen: Item Ulrich Wölflin im Breitenbach gibt 18 13 str, 1 ftl Wißhaber, 3 hüner, 1 henna, drittel un vall, auch 2 Maas Ohl."
1552 Sebastian Feger
(Stiefvater des vorteilsberechtigten Galle Wölflin) mit denselben Abgaben (FFA Renovationswesen) Graf Friedrich zu Fürstenberg erkaufte in diesem Jahr die ( oben erwähnten) Abgaben des Hofes an die Wolfacher Frühmeßpfründe.
1558/59/73 Galle Wölflin (Ulrich Wölflins I Sohn)
In der Zusammenstellung der Kleinzehntlisten (erfolgt anläßlich der Kleinzehntablösung anfangs des 19.Jahrhunderts (GLA 389/Zugang 1908/119 bzw.jetzt STAf B 751/5.)
Es zahlt der Pfarrkirche St. Moritzen zu Hausen an Kleinzehnt 1 Gulden. Galle Wölfiin (im Breytenbach)
gibt von der Ofenmatte und dem Rebbergkh genannt, stößt an der Burger Allmend (=Hausacher Almend) und an den Breytenbach 5 ß. Mer von seinem Seßgut im Breytenbach 1 Pfd 7 ß 6 ch (= 7 1/2 ß),2 ftl haber, 4 hüener, 1 henna, drittel, vallund gantzen zehenden. Mer gibt vorgenannter Galle Wölflin ‚ so von Graf Friedrich von der Friemess (pfründt zu Wolfach) gekauft: 17 ß 6 ch, 1 ftl haber, 3 hüner,1 henna,2 maß öhl oder dafür 4 batzen (=16 kr),drittel, fahl und gantzen zehenden. Mer drittel uß 2 Reithmatten (Reutfeldern),s o hievor fre gewesen und zu Husacher Steuer liegen, doch sollendt sy ewiglich beym hof pliben und fit mehr davon erkaufft werden. FFA Renovationswesen. Galle Wölfin hat lut Frefelhuochs de anno 73 seinen halben Hof dem Bruder Urich Wölflin zu kaufen gegeben um 500 £1, drittel davon an die gnädige Herrschaft 55 fl FFA Renovationswesen 1562 Anmerkungen/Concept.
1573 Galle und Ulrich Wölflin Brüder, je zur Hälfte "Galle Wölflin ist ins Precht(Prechtal) gezogen"
1580/1597 Ulrich Wölflin II
alleiniger Hofbesitzer (war als Richter in Hausach bestellt) Um 1580 sind im kirchlichen Einnahmenbuch STAW B VI 313/11 noch folgende Abgeben eingetragen: Kirche Hausen: Ohnablösige Zinsen: a) St.Martins Güter: 'Ulrich Wölflin im Breitenbach git darfür lut eines Briefs 2 maas tihl. 2 ß 8 ch straßburger. b)der Pfarrkirchen Hausen järrich Einkommen/Bodenzins: Ulrich Wölflin im Breitenbach( gab vorher Galle Wölflin) zwei Maß Ohl. Mer anderthalb Pfund Wachs. ( Dieses 01 bzw.Wachs findet sich in den erhaltenen Kirchenrechnungen von St.Ivlauritius jährlich unter den Einnahmen) 1588 Zusätzlich wurden in diesem Jahr von Ulrich Wölflin im Breitenbach 15 Pfund Wachs, das Pfund per 24 kr, gekauft, thut insgesamt 6 ulden. (Pfarrkirchenrechnung St.Mauritius u Hausen, STAW B VI) 1589, 92* 93,94,96 ist Ulrich Wölfiln in den Kleinzehnt-listen (STAP B 751/5) 1597 Ulrich Wölflin ist Fasnacht 1597 gestorben. (FFA Renovationswesen), 1562,Anmerkungen/Concept. Er hinterläßt Witwe und Kinder.
1598-1654 Hans Faißt / Witwe Ulrich Wölflin
heiratet die Witwe 1601 Hans Faißt (nach einer Renovation der Abgaben des Hausamer Stabs,wiedergegeben bei Emil Bischoff ,Chronik der Gemeinde Hausach,1939,S.75): Hans Faißt, vorher(1562) Galle Wölflin, gibt von der Ofenmatte und dem Rebberg 5 3. Item gibt mergedachter Faißt von seinem Seßgut im Breitenbach jars 1 Pfund 7 ß 6 ch, 2 ftl haber, 4 hiener,1 henna, drittel, fahl und gantzen zehenden.Item weiter git gemelter Faißt, so durch Fürstenberg von der Früehmeßpfründ in Wolfach erkaufft 1 ftl haber, 3 hiene 1 henna, 2 maas öhl oder 4 13. Mer git erstgedachter Hans Faißt us beeden Matten,so hievor frey gewesen und zu Hausacher Steuer liegen, drittel. 1618/19 FFA Rentamt Wolfach: Einzugsliste Wißhaber,so järlich uff Martini im Hausacher Kirchspiel gefellt,von mir Schaffner Vratislaus Finkh anno 1618 das erste Mahl eingezogen: Hanns Fajßt im Braitenbach 3 ftl.(=2 ftl + 1 ftl). 1631 nach einem Musterungsrodel des Hausacher Stabs (wiedergegeben bei Emil Bischoff,Chronik,S.99): Hans Faißt, daneben Christian Wölflin. Die erwähnten Abgaben an Öl und. Wachs an die Pfarrkirche hausach( sog.ohnablösige Bodenzinsen) sind meist nur pauschal,ohne Namensnennung des Zinspflichtigen, in der Kirchenrechnung vermerkt. Eine Ausnahme machen die Jahre 1640-1733. Die erwähnte Abgabe leistet (nach Hans Faißt) ab 1655 dann Hans Jakob (auch "Jockle") Faißt.
1655-1690 Johann Jakob Faißt verh. 20.11.1650 +15.4.1680/ Eva Uhl (Lehmannshof, ehem. Uhlenhof Hauserb.)
Eigentlich wäre das Geschlecht der Wölflin erbberechtigt gewesen. 8.Oktober 1650 versprach Hans Jakob Faiß-t im Breitenbach dem Hans Wölfln und dessen Schwager noch schuidige 28 fI wegen"Vorteilsauskaufs" mit primo Maii fällig auf zweimahl zu bezahlen (GLA 61/13174) Bis 1654 ist Hans Faißt wegen seiner Abgaben von 01 und Wachs in den Pfarrkirchenrechnungen noch genannt(STAW B VI). (Das Totenbuch im Pfarrarchiv vermerkt unter dem 8.12.1658: Senex Joannes Faißt, 80genarius,oriundus ex St.Romano Wolfachii morbo correptus et rite provisus in oppido Hausacensi apud Matthiam Serrer pie obiit." wobei es sich den Umständen nach durchaus um Hans Faißt aus dem Breitenbach gehandelt haben kann)
1691-1735 Christian Faißt 15.12.1664 verh.22.5.1690 + 16.11.1735 ( Sohn des H.J.Faißt) / Maria Gilg Fischerbach
Christian Faißt zahlt die. Abgaben an die Pfarrkirche ab 1691. "Christian Faißt liefert pro anno 1691 und 92 in die Kirch Husen 4 maaß Ohl.Er gibt für beide Jahre zusammen 3 Pfund Wachs." (STAW B VI) In den K1einzehntablösungslisten(STAf B 751/5) ist er für 1699,1700, ol,02,03,04,05,06,08,09,1714,15,1728,29,30,3l,(32 1733 aufgeführt. 1732 und 1733 hat Christian Faißt im Breitenbach laut Capitalbuch fol 376 das schuldige öl geliefert, 4 Naß 40 kr,thut 2 fi 40 kr, ebenso das schuldige Wachs, 3 Pfund 45 kr, thut 2 fl 15 kr"(STAW B VI Kirchenrechnung) Bereits 1724 hatte sein Sohn Michael Faißt,Hoferbe,die Catharina Winterer vom Hinterhof geheiratet.
1735-1744 Michael Faißt +26.9.1744 verh. 21.1.1724 / Catharina Winterer (Hinterhof)
Nach dem Tode des Vaters Christian Faißt hat der neue Besitzer 35 fl an fahl. bezahlt. 1736 entrichtet Michael Faißt anläßlich des Hofkaufs Drittel. Seine Schwäger sind damals Peter Ramsteiner und Johann Welle (in Nordrach). GLA 61/13194.1744 Feb (GLA 61/13196): Michael Faißt hatte mit seinem Hofgut auch ein Stück Mattfeld für sich per 250 fl erkauft, wofür gnädigster Herrschaft drittel gebührt.
1745-1763 Joseph Schmid Witwer *1705 verh.2.Ehe 1745 Oberneuenbach + 1781/ Witwe Catharina Winterer (+1763)
Joseph Schmid, Stiefvater der Faißtischen Kinder, ist genannt in den noch erhaltenen Original-Kleinzehnt-Rodeln von 17469 17559175695791758 (STAW B VI Beilagen) 1755 Joseph Schmid,Breitenbach,ist aufgeführt bei der Veranschlagung des Herrschaftszehnten durch Rentmeister Strasser und Sekretär Scherer: 15 Sester Weizen, 88 Sester 2 Vierling Korn, 16 Sester 3 vlg G-erste,263 Sester 2 vig Hafer ( GLA 61/13202.) 1763 Tod der Catharina Winterer am 6.September 1763. Der Witwer Joseph Schmid verkaufte im November 1763 den Faißthof an den vorteilsberechtigten Joseph Faißt. (GM 61/14021,S.35)
1763-1792 Joseph Faißt *3.2.1736 +12.7.1792 (Sohn des Michael Faißt)
1. Ehe: Catharina Schmider *20.12.1738 verh. 9.1.1764 / Reutengrund + 25.2.1785
Um das Bürgerrecht zu Hausach halten an Joseph Faißt und sein Weib Catharina Schrnider im Breitenbach.S.564 (Vorher hatte Joseph Schmid das Bürgerrecht besessen) Joseph Faißt im Breitenbach ist auch in der sogenannten Bürgerliste des ehemaligen Hausacher Ratschreibers Baur (erstellt um 1764, als er schon nicht mehr in Hausach, sondern bereits in Wolfach war)genannt Joseph Feißt, hat 750 Gulden Schuiden,l Pferd, 25 Stück Rindvieh, 4 Gaissen, 1 Schaf und 1 Eber (wiedergegeben bei E.Bischoff, Chronik,S.156).
2. Ehe: M.Eva Gebert verh 1785, Osterbach
3, Ehe: Theresia Roser 1787 Fischerbach
Der Witwer Joseph Schmid verkaufte im November 1763 den Faißthof an den vorteilsberechtigten Joseph Faißt. (GM 61/14021,S.35). Zu der Hofübergabe 1763 vgl auch das Kontraktenprotokoll im Stadtarchiv Hausach vom 8.Oktober 1763:
Joseph Schmid und seine Stiefkinder,auch nomine seiner eigenen Kinder im Breitenbach Hausacher Stabs verkaufen dato an den Stiefsohn bzw.ihren Bruder Joseph Faißt allda im gemelten Stab ihre bis anhero eigenthumblichen Mattfelder,so da liegen in Hausacher Bann und Territorio zwischen Herrn Philipp Jakob Glück,Kronenwirt,einerseits und Ignati Stehle,Küfer dahier, stoßt oben an die Hausacher Allmend, unten an Joseph Schillinger, für 300 fl,sage dreyhundert Gulden,wobei genannter Joseph Faißt, Käufer, alle Kauf-,Gerichts-und Zehrkosten zu übernehmen hat. Getrewlich und ohngefährdetzu gebender Gezeugnus: Ex officio Hans Jerg Welthe, Burgermeister, Sebastian Wernhöre, Johannes Schmidt, Hans Georg Claußmann, Joseph Schmid, Stiefvater, Matthias Hermann, Michael Winterer, Joseph Faißt, Käufer. Joseph Faißt ist ohnlängst (12 .Juli) im Alter von wenig mehr als 50 Jahren „ gestorben." Vgl.dazu GLA Karlsruhe 61/14802. Hausach,den 30.August 1792:
Der vorteilsberechtigte Joseph. Faißt hatte den Hof im Breitenbach ‚Feuersocietät Nr.90, nach dem Tod seiner Mutter Catharina Winterer am 22,November 1763 gekauft. Der Verstorbene hinterläßt 5 Kinder aus 3 Ehen und die Witwe Theresia Roser, 36 Jahre alt. Laut dem 2. Heiratsbrief vom 5.April 1786 (Heirat mit M.E,Gebert 1785) wurde der Tochter Magdalena aus der l.Ehe das Vorteilsrecht zugesprochen. Dieses wurde im 3.Heiratsbrief von 1787( ausgefertigt am 29.9.1787) anläßlich der Ehe mit Theresia Roser(9.10.87) bestätigt. Wie den beiden Heiratsbriefen zu entnehmen, ist eine Teilung zwischen der Wittib und den vorhandenen Kindern vorzunehmen. Das Forthausenarecht der Wittib wurde auf das 20. Lebensjahr der Magdalena festgelegt. Gegenwärg ist sie am 1.April 1792 l6 Jahre alt, so daß die Witwe Theres Roser noch 3 Jahre und 7 Monate fortzuhausen hätte. Die Beistände der Witwe Roser und ihrer drei Kinder aus der letzten Ehe (Catharina,J oseph und Conrad Faißt genannt) nämlich Simon Günter und Matthias Armbruster, Hausacher Bürger, dann die Witwe selbst mit ihrem Vater Johann Roser aus Fischerbach/Turm und ihr Schwager Johann Georg Ramsteiner vom Bergeckhof (seit 1775 in 2.Ehe verheiratet mit Katharina Roser) auch von Fischerbach, bitten, die Forthausenszeit auf 8 Jahre zu verlängern. Theres Roser will wieder heiraten und beansprucht ein Leibgeding auch für ihren künftigen Ehemann( Kontraktprotokoll 35 a). Das Hofgut sei so beschaffen, daß es als eines der besten Güter, wo nicht im Kinzigtal, so doch im Stab Hausach anzusehen sei und solches also wohl erleiden möge.
Lage des Faißthofs: Stößt unterhalb an die Hausacher Allmend, oberhalb an Hansjerg Hermann im Breitenbach Stab Einbach, über Eck an den sogenannten Eßlinger Bauern im Gutachtal, welchen Hof dermalen Hansjakob Oberle innehat, alsdann mit kundbaren Lochen umgeben. Der künftige Ehemann der Roser werde für das Hofgut, insbesondere für die Obstpflege viel Geld und Arbeit aufwendet müssen. Auch den Stiefsohn aus der 2.Ehe wolle die Witwe Roser beisich behalten. Er heißt Johann Baptist Faißt.
Für die Verlängerung des Forthausensrechts werden gewisse Bedingungen gestellt (Kontraktprotokoll 35 b):z.B. eingeschränkte Nutzung, auch des Waldes. Der Hof wird an die Witwe Theres Roser (bzw.die Magdalena Faißt) für 2500 fl verkauft. Nach Abzug des befreiten Drittels sind 231 fi 28 kr an die Herrschaft zu zahlen. (2500 fl:6, da 6 Erben vorhanden, mal 5=2083f1 20 kr zu verdritteln, also davon den 9.Teil=231 fl 28 kr,g erundet) Die im Hausacher Bann liegenden Matten werden auf 300 fl gesetzt(vgl dazu die Renovation von 1724/29 im Stadtarchiv Hausach). Unterschriften 1792 :Martin Moser,Schultheiß,Anton Schneckenburger, Burgermeister,Johann Armbruster des Rathaus, Matthias Hermann, Johann Georg Schmid vom Hagenbuch als Pfleger des Johann Baptist Faißt aus 2.Ehe,Jakob Winterer, Hirschwirt, als Pfleger der Magdalena Faißt, Matthias Armbruster,Simon außerdem Johannes Moser und Roman Gebert. 1797 Magdalena Faißt,Hoferbin,heiratet Anton Schmid, Hagenbuch(GLA 61/14805 1),Sohn des Hansjörg Schmid. 1800 Theres Roser,Witwe und Leibgedingerin im Breitenbach, heiratet im Januar (l3...i.l800)den Michael Schmid, Sohn von hansjörg Schmid u.A.M.Schmid vom Hagenbuch (geb.29.8.1762).
1792-1797 Matthias Echle / Witwe Theresia Roser, Fischerbach
Theres Roser, Leibgedingerin, verh. Michel Schmid, Hagenbuch 1762-1825+)
1800 Theres Roser,Witwe und Leibgedingerin im Breitenbach, heiratet im Januar (l3...i.l800) den Michael Schmid, Sohn von Hansjörg Schmid u.A.M.Schmid vom Hagenbuch (geb.29.8.1762)
1797-l828 Anton Schmid *27.5.1776 verh. 13.2.1797+ 4.10.1827 (Bruder Michel) / Magdalena Faißt *1.4.1776 +25.11.1848 Tochter des Joseph Faißt (1.Ehe)
Magdalena Faißt,Hoferbin, heiratet Anton Schmid, Hagenbuch(GLA 61/14805,S.81),Sohn des Hansjörg Schmid. (GLA 61/1409 S. 8) Leibgeding auf dem Faißtenhof für Michael Schmid (GLA 61/14809 S.9). Vertrag zwischen Andreas Schmid,Hagenbuch,unterstützt von seinem Schwiegervater,und dem Bruder Michael Schmid wegen des Taglöhnerhäuses am Hagenbuch. Da es Michael Schmid nicht benötigt und doch nur vermieten will, soll er vom Hofbesitzer Andreas Schmid 300 fi bekommen und es diesem überlassen. GLA 61/14809 S,lO. 1812 12.Mai Anton Schmid im Breitenbach will mit der Stadt Hausach ein Stücklein Feld tauschen. 1821 25.Januar. Dem Herrn Pfarrverweser Kaplan Armbruster ist ohnlängst von dem großherzoglichen Bezirksamt Haslach ein Exemplar der Verordnung die Verwaltung und Rechnungsführung der Stiftungen betreffend nebst einem Schreiben, daß in Hinsicht dessen und zu Besorgung dieser Sache ein aus mehreren Mitgliedern bestehender Kirchenvorstand(Stiftungsvorstand) aufgestellt werden solle,zugeschickt worden. Der Kaplan habe Wernhöre als Bürgermeister die Leitung dieses Geschäftes übertragen, daher habe er den Vogt in Einbach der bezirksamtlichen Weisung gemäß davon in Kenntnis gesetzt. Vogt Michael Vollmer habe als Mitglied zu dem gedachten Vorstand den Bauern Johann Armbruster vom Gechbach genannt. Es seien nun aus hiesiger Gemeinde auch noch ein oder zwei Mitglieder zu wählen. Es habe daher jeder Anwesen de seine Meinung oa.er Stimme abzugeben. Hierauf wurde einstimmig beschlossen,daß neben dem Bürgermeister noch 2 Mitglieder aufgestellt werden sol1ten,nähmlich der Bäcker Andreas Stehle und der Bauer Anton Schmid im Breitenbach. Übrigens sei man mit der bisherigen Verrechnung zufrieden, welches dem großherzoglichen Bezirksamt Haslach anzuzeigen sei. Aus den Ratsprotokollen der Stadt Hausach 1802 ff geht hervor,daß Anton Schmid,Bauer im Breitenbach,Stab Hausach, sein Vieh durch den städtischen Tannenwald dem Weg nach über den Wannen zum sogenannten Wannebrunnen (oder auch Annabrunnen) oder‚wie es anderorts heißt, zum Brunnen im Annenbach zum Tränken hin-und hertreiben und fahren darf. Bedingung hierfür ist,daß er sich dabei nicht aufhalten solle, damit der Wald keinen Schaden leidet,und daß er jährlich um die Erlaubnis beim Meiengericht wieder neu anhalten soll. 1825 Der verstorbene Leibgedinger auf dem Faißtenhof Michael Schmid (verheiratet mit Theres Roser) war der Bruder des Hofbauern Anton Schmid. 1827 Tod des Anton Schmid. Witwe Magdalena Faißt.
1828 Moritz Schmid *17.10.1798 verh. 4.2.1828 +30.4.1879/ Kreszenz Klausmann *28.5.1810 +12.3.1839 Adlersbach
2. Ehe: verh. 1839 Agatha Schmider *1.2.1805
1828 in der Kleinzehntliste dieses Jahres( Original STAW B VI) ist Moritz Schmid als Hofbesitzer aufgeführt. Blutzehnt von Ferkeln 1 fl 20 kr,von Kälbern 5 kr,von Lämmern 6 kr,von Gaißen 2 kr,von Hühnlein 4 kr ‚zs.l fl 37 dazu Kleinzehnt 7 fl 43 kr,surnma summarum 9 fi 20 kr. 1829 kam ein Sohn Moritz zur Welt. 1836 7.April (Ratsprotokoll): Vor dem Stadtrat erscheint der Bauer Moritz Schmid im Breitenbach und trägt im Namen der übrigen Stabsbauern vor: Wie bekannt müssen wir der alten Observanz gemäß dem hiesigen Mesner für seine Dienstverrichtungen jährlich Korn, Haber, 1 Laib Bröt und 3 Käs abgeben. Da wir nach der neuen Gemeindsordnung an allen Gemeindslasten ohne Ausnahme, folglich auch an der Mesnerbesoldung beizutragen verpflichtet sind,so sind wir der Ansicht,daß die alte Observanz aufgehoben werden soll.Wir bitten also den Stadtrat,diese bisherige Abgabe in Geld umzurechnen und auf die Gemeindskasse zu übernehmen. Von Seiten des Stadtrats und des Gemeindeausschusses hält man diesen Antrag für begründet. Die Naturalabgabe wurde wie folgt in Geld berechnet: Von allen Hausacher Bauern zusammen 5 1/4 Sester Korn zu 1 fi thut 5 fl 15 kr, 4 3/4 Sester Hafer zu 30 kr ‚thut 2 fl 22 kr 6 Laib Brot zu 12 kr,thut 1 fl 12 kr 18 Käs zu 1 kr,thut 18 kr Summa also 9 fl 7 kr. Dieser Anschlag wurde dem Mesner Bürkle eröffnet, womit sich derselbe begnügt, urkundlich seiner Unterschrift: T: Joseph Bürkle, Mesner. Dem Stadtrechner wurde aufgetragen, den Betrag von 9 fl 7 als Ersatz für die bisherigen Naturalabgaben der Stabsbauern jedes Jahr um Weihnachten und zwar 1836 erstmals an den Mesner aus der Gemeindskasse abzuführen, Bürgermeister Waidele. Stadtrechner Streit. 1849 12 .April (Ratsprotokoll) Glaser Ferdinand Dorner will eine Ziegelhütte bauen auf dem Mattfeld des Moritz Schmid im Breitenbach, nächst dem Tannenwald. Die Entfernung zu dem nächsten Nachbarn Anton Armbruster, Kronenwirt und Posthalter, und dem Hauptlehrer Rist beträgt 70 bzw. 24 Schuh.Armbruster bringt vor: Eine solche Ziegelhütte ist nachteilig für die Nachbarn, wie man es an der nun abgebrochenen Ziegelhütte des Kaspar Schoch am Glockenberg erlebte. Durch das Leimenwasser wurden die Wiesen ruiniert. Hauptlehrer Rist schließt sich Armbrusters Ausführungen an. Ferdinand Dorner solle seine Ziegelhütte anderswo aufstellen. Das Vorhaben wird also abgelehnt.
Dorner baut nun auf dem Hofgut des Moritz Schmid, von allen Seiten von dessen Eigentum umschlossen, 15 Schuh von der Gemeindeallmend entfernt. Daß Moritz Schmid, Faißtenbauer, damit einverstanden ist, bestätigt er durch seine Unterschrift.
1852-1882 Moritz Schmid II *29.8.1829 verh. 27.4.1852 + 7.2.1882/ Apollonia Armbruster,*7.2.1823 +23.12.1895 Osterbach Rumeshof
1882-1929 Norbert Schmid I *17.6.1856 verh. 1.6.1882 + 15.6.1935/ Zäzilia Harter,*9.11.1864+2.5.1923 Reutengrund
1929-1965 Moritz Schmid *29.9.1898 verh. 24.4.1929 +9.12.1952 / Maria Schmider 27.6.1902 + 25.6.1971 (Simeshof)
1965-2001 Norbert Schmid *17.12.1935 verh. 7.5.1963+26.12.2002 / Josephine Uhl *24.1.1941 (Lachenhof)
2001 Hubert Schmid * 7.4.1964 verh. 19.5.1990 Luitgard Sum *21.7.1968 Lehmannshof Owolf.
Der Faißtenhof gehört zu Hausach, die vier weiteren Höfe des Breitenbachtales gehörten ehemals zum Stab Einbach.
Quelle/Text: Wilhelm Heim, Hofgeschichten, Digitale Bearbeitung / Darstellung: Bernd Schmid Bild: Archiv