"Der Kutzbe" - Der Kurzbach - Bauernhof

Quelle: Wilhelm Heim

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Foto: Familie Ringwald - Hof um 1900 mit Ziegeleinlass im Strohdach über dem Hauseingang als Brandschutz

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Foto: H.G. Litsche

Vor 1530 gehörte das Gelände "Kurzboden" nahe der Gemarkung Mühlenbach der Pfarrkirche "St. Moritzen" (St. Mauritius) in Hausach. Es wurde gegen einen jährlichen Bodenzins verliehen.

Die Hofbesitzer (Pächter): 

Vor 1530 Diebold Fleiter aus Mühlenbach

1540 Christian Keller aus Mühlenbach

1553 Claus und Christian Keller erwerben das Gelände von der Kirche. Graf Friedrich zu Fürstenberg regte damals den Verkauf von Kirchengütern an. Der Kaufbrief liegt im Stadtarchiv Wolfach. Von da an war das Gelände Eigentum des "Keller Xaver Hofes" in Mühlenbach. Es war bis 1803 unbebaut.

 1803 Philipp Keller (Bärenbach) errichtet im "Klausmannsgrund" eine Viehhütte mit Wohnung. 

1821 Andreas Geiger, Taglöhner * 1776 in Mühlenbach + 03.06.1858 heiratet am 24.6.1821 Veronika Keller (Tochter des Philipp Keller)*1783 in Mühlenbach / + 30.05.1853 in Hausach. Sie bewohnen das Anwesen. Besitzer bleibt Philipp Keller ( Feuerversicherungsbuch 1824 )

1839 Martin Keller (Hofbauer), Bruder der Veronika, überlässt den Eheleuten Andreas Geiger und Veronika Keller "das Feld und den Ochsenstall mit Haus" zum Preis von 1600 fl (Gulden). Mit diesem Betrag wollte Martin Keller das standesherrliche Drittel ablösen.

1852 Andreas Ringwald, Sohn des Josef Ringwald aus Hofstetten, *10.05.1817 / + 27.07.1873 heiratet Veronika Geiger, Tochter der Veronika Keller * 24.6.1821 + 14.12.1886 Angrenzer ist Xaver Keller, Bärenbach Mühlenbach. Das junge Paar schließt vor der Hochzeit am 30.8.1852 einen Ehevertrag ("Heurathsvertrag").

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Im Beisein rechtsfähiger Zeugen, Bürgermeister und Waisenrichter, beurkundet der Wolfacher Notar Josef Schlachter den damaligen Ehevertrag vor der kirchlichen Trauung.

 
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Der Ehevertrag wird beurkundet durch das Großherzogliche Badische Amtsrevisorat Wolfach, rechts unten das aufgeklebte Papier-Siegel des Badischen Amtsrevisorats Wolfach. Zeugen sind der Einbacher Bürgermeister Marzellin Schmider und wegen des außerehelichen Kindes der Waisenrichter Mathias Klausmann.

Das Brautpaar bekundet, dass es sich "ehelichen" wolle, dass es einen Ehevertrag verabredet habe, der zur öffentlichen Urkunde niedergeschrieben werden solle. Sie vereinbarten Gütergemeinschaft in "größter Ausdehnung", die Erbfolge wurde für den künftigen Ehepartner festgeschrieben. Der Bräutigam erklärt mit "Einwilligung der Braut das vorhandene "natürliche Kind Carolina ( 6 Jahre), gezeugt zu haben und dass dasselbe durch Eingehung der vorhabenden Ehe alle Rechte erlangen und haben sollte, wie wenn es während der Ehe erzeugt wäre" . Die Beteiligten verlangten eine Abschrift an das Pfarramt Hausach.

1873 - 1887 Anton Uhl * 28.2.1818 in Mühlenbach heiratet Witwe Veronika Geiger am 19.10.1875

1887 - 1927 Andreas Ringwald II * 27.6.1859 + 27.4.1927 heiratet 1887 Katharina Schwab *5.5.1862 + 21.4.1937 Angrenzer ist Augustin Keller, Bärenbach

1927 - 1929 Witwe Katharina Ringwald, geb. Schwab

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von li. Andreas Ringwald III, mit Schwägerin und Bruder, Hauserbach, NN, Andreas Ringwald II und Katharina geb. Schwab, Foto: Ringwald

1929 - 1963 Andreas Ringwald III * 27.0.1897 + 29.6.1975 heiratet am 28.4.1931 Pauline Matt *7.1.1904 + 27.6.1955

1963 - Karl Ringwald verh. Rosa Ringwald, geb. Ringwald vom Großenhof in Mühlenbach

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Nur noch wenige Brautpaare präsentieren sich am Hochzeitstag mit ihren Geschwistern in der original Einbacher Tracht: Vo li: Maria Mayer geb. Ringwald, Wilhelm Mayer, Daniela Welle, die Braut Hildegard Welle, geb. Ringwald, der Bräutigam Alfons Welle, die Kinder Marco Welle, Tobias Serrer, Stefan Serrer, Kathrin Welle, Hermann Welle, Hildegard Welle, Rita Serrer geb. Ringwald

Wann und wie sich die Tracht in ihrer ganzen Pracht im Kinzigtal und besonders in Einbach entwickelte, lässt sich schwer festlegen. Sicher war ein Meilenstein die 1761 in Hausach gegründete Granatschleiferei, die schöne Steine aus den Einbacher Gruben verarbeitete. Die Granatkette ist Bestandteil der Einbacher Tracht. Die Mädchen tragen ein kostbares Schäppel, das auf dem Kutzbe bis heute in der 2. Generation von der Brautmutter Rosa Ringwald gefertigt wird. Das abgebildete Brautpaar Welle/Ringwald gestaltet seit über zwei Jahrzehnten in vorbildlicher Weise den gepflegten Volkstanz, der zu feierlichen Anlässen und kirchlichen Festtagen in der Einbacher Tracht präsentiert wird. Weit über den Schwarzwald hinaus sorgt die Trachten - und Volkstanzgruppe für das gute Ansehen der Gemeinde Einbach/Hausach.

2001 Hildegard Ringwald heriratet Alfons Welle *10.7.1967 am 1.9.2001

Textl.digit. Bearbeitung Bernd Schmid - Lebensdaten Fritz Mayer / Eigenfotos Fam. Ringwald/Welle u. HG. Litsche