Die Urkunde in der Turmkapsel des Rat- und Schulhauses
Ein Dokument des Segens und der Hoffnung
" Nachdem sich die hiesige Schuljugend bis auf 220 Individuen vermehrt hatte und ein anderes Locale sich nicht vorfand als ein sehr kleines Zimmer auf der Wasserstube in der hiesigen Stadtmühl, worin Lehrer und Kinder manchmal vor ihrer eigenen Ausdünstung verschmachten mußten, so war das höchste Bedürfnis vorhanden, ein neues Schulhaus zu erbauen.....
Joachim Sattler, Bürgermeister, Jakob Decker, Stadt- rechner, Franz Josef Armbruster, Waldmeister, Alois Nittinger, Waldmeister, Johann Georg Waidele, Baumeister. Johann Schnetzer, Andres Stehle, Bäcker, Joseph Blattmann, Joseph Pfundstein und Andres Schmider, Bauer, als Bürgerausschuß beschlossen
- die beiden Stadttore abzubrechen, das alte ganz morsche Rathaus wegzuräumen .....ein neues aufzuführen, worin nebst zwey geräumigen Schulstuben, hinlänglich Raum für eine Lehrerfamilie und dessen Gehilfen auch noch genüglicher Platz für ein Rat- und Abstandszimmer, nebst einem feurfesten Archiv, einem Spritzbehälter und ein Waagzimmer angebracht werden könne...."
Weiter aufgeführt werden die Handwerker, statt der üblichen Münze in der Kapsel beigefügt, wurde vermerkt, welche Geldsorten zur Bauzeit mit welchem jeweiligen Wert in Umlauf waren.
Erwähnt wurden der 80 jährige Stadtschreiber Andres Huber, der während der Bauzeit den Raum des Kaplans Michel Armbruster bezieht, erwähnt wird auch der damalige Pfarrer, Joseph Schmidt, der gleichzeitig das Amt des Dekans in Haslach und Wolfach versieht. Joseph Knupfer wird als Lehrer genannt.
Die Urkunde endet mit einem Segenswunsch:
"Der Himmel wolle seinen Segen über dieses Haus reichlich ausgießen und es in beständigem Schutz erhalten. Der Gegenwart und Nachkommenschaft geschrieben, Hausach, den 26. August von Joachim Sattler (mit Titel)"
Text: Bernd Schmid, Quelle: Archiv der Stadt Hausach