Russen, Ukrainer und Weißrussen als Zwangsarbeiter in der Industrie
455 Männer und Frauen sind als "Zivilarbeiter" in den 3 Hausacher Lagern untergebracht
Der "Internationale Suchdienst" (ISD) in Bad Arolsen informierte die Hausacher "Gruppe Wider das Vergessen" über die Situation in Hausach. Im "Rapport Définitif No. 557" vom Ministère de la Santé publique, Service de victimes de la Guerre,2-4,rue de l`Autonomie, B-1070 Bruxelles, werden nach der "Statistik des Lagersystems, ehemaliger Kreis Wolfach" für Hausach 455 im Lager lebende Menschen festgestellt. Vergleichsweise waren es in Haslach 756, in Hornberg 1015, in Gutach 250, in Wolfach 230 und in Zell 350 Personen.
Zwangsarbeiter unterschiedlicher Nationalitäten wurden in allen Ortschaften des ehemaligen Kreises Wolfach in Betrieben eingesetzt, die für die Rüstung "kriegsnotwendige Güter" herzustellen hatten. Nach Auskunft des ISD waren das in Hausach die Firmen Hengstler, Mannesmann, Schmider als Zulieferer für einen Betrieb in St. Georgen und Wolber und Pfaff, in der Funkgeräte für die Luftwaffe produziert wurden. "Durch den Mangel an deutschen Facharbeitern wurden bei Anforderung im Arbeitsamt auch für Betriebe ohne Zwangsarbeiter nur noch ausländische Arbeitskräfte vermittelt" (Gruppe "Wider das Vergessen").
Auch entlastend sei bei aller Angst vor angedrohten Strafen der NSDAP die insgesamt helfende, mitleidende Einstellung vieler Hausacher bei der Begegnung mit zwangsverpflichteten Männern und Frauen.
Text: Bernd Schmid /Quelle Bildmaterial: Gruppe "Wider das Vergessen"